#change

Veränderungen sind gut.

Manchmal.

Ich mag mich / insta-vorschlag

der wirkliche erfolg im leben ist doch
mit sich selbst
klarzukommen

Er und Sein

Seine Sonne lässt sie in den Schatten fallen

Seine Hände reißen ihre Blätter ab

Seine Welle überschlägt sich auf ihr

Traurigkeit

Es gibt viele Wege, zu zeigen, dass ich traurig bin.

Ich verstehe und sehe sie selbst nicht alle. Weil auch ich blind bin. Nicht bemerke, wenn es mir nicht gut geht, obwohl doch ich es bin, die diese negativen Gefühle fühlt. Und die Einzige, die diese dann auch daran ändern kann.

Mittwochsfotos ohne Fotos - Teil 5

Keine Plätzchen gebacken.

Trotzdem Plätzchen gegessen.

Den Adventskalender auf einmal nach Heiligabend aufgemacht und die Schokolade auf einmal gegessen.

Eine Weihnachtsgeschichte / insta-vorschlag

Wer sind meine Liebsten, wer schenkt mir etwas, wem muss ich etwas schenken, obwohl ich es nicht möchte und noch weniger, Geld dafür habe. Ich habe gar kein Geld für all diese Leute, ach, lass uns dieses Jahr lieber einfach nichts schenken, und dann besorge ich doch eine Kleinigkeit, weil die andere Person mir ja auch etwas schenken wird, darauf bestehe ich zumindest.

Blauer Fleck

Der blaue Fleck an meiner Hand stammt von ihm. Er hat meine Finger zwischen seine genommen und gedrückt, sehr fest. Er habe sich so gefreut, mich wiederzusehen, sagt er.

Der blaue Fleck an meinem Hals verdecke ich mit einem Schal. Es ist August, doch ich friere, erkläre ich. Die Blicke der anderen dulden es.

blubb

Der Wasserhahn tropft
Der Kühlschrank summt

Der Ofen piepst
Meine Pizza ist fertig

Was ich nicht in Worte packen kann

Es ist nämlich so.

Cherry Shine Labello / insta-vorschlag

Der Himmel reißt schon seit Tagen nicht mehr auf. Die grauen Wolken nehmen ihm die Luft zu atmen in seinem Zimmer.

Es wird bald regnen. Schon wieder.

Aus seinem Gesicht. Nein, da ist die Quelle versiegelt.

brasil part two / pic

Mittwochsfotos

Brasiliendienstag, auf dem Zuckerhut

Wenn ein Laster über deinen Unterbrauch fährt

Wenn ein Laster, vollbeladen und vollkommen komplett schwer, über meinen Unterbauch fährt, dann sprich mich nicht an.

Sage nichts, blicke mich nicht einmal an, wenn ich mich an dem Geländer festkralle und schreie. Halt dein Maul und versuche auch nicht, mich mit dummen Kommentaren aufzuheitern, es bringt nichts. Deine Ratschläge kannst du dir sonst wo hinstecken und für immer dort lassen.

D I V I D I U U M

Individuum

spaltet sich auf

lässt sich auf ein anderes ein

Die Verbindung bringt sie

zu dem, was Zusammenhalt

bedeutet.

zwei mensch

Sie schreit in meine Ohren

legt Hände um meine Kehle

nimmt die Perlenkette von meinen Schultern

Lässt mich frei

es tut weh, Mensch zu sein

nur ein augenblick

Er lächelt mich an, während ich meinen Kaffee verschütte. Die Flüssigkeit läuft zur Tischkante  und tropft langsam auf sein Bein. Scheiße. Alles ruiniert.

Warum muss ich mir in diesen Café mein Getränk auch selbst einschenken? Warum hat er diesen Platz für ein erstes Date ausgesucht? Wollte er mich testen? Ob ich so eigenständig bin, dass ich mir Kaffee einschütten kann? Anscheinend nicht.

Multitasking-Gefühle

Ich liebe dich. Und das weißt du.

Gerade bin ich wütend. Auf dich. Und das weißt du auch.

Das bedeutet aber nicht, dass ich dich weniger lieben würde. Im Gegenteil. Es lässt meine Gefühle für dich noch ansteigen, nun ja, wenn meine Wut ausgeglüht ist.

first / pic / insta-vorschlag

Mittwochsfotos

mit Auszügen aus "wahres nacktes", verfasst 12.09.2019

Neutralität / insta-vorschlag

Ich sehe die Wand. Sie ist weiß.

Dreimal gestrichen von mir.

Meine Kleidung ist mit weißen Flecken übersät und beide Hände sind verklebt. Nicht einander, so unfähig bin ich dann doch nicht.

Glaub ich.

Ehm, du

Und dann stehen sich zwei Personen gegenüber und lernen sich kennen. Obwohl sie sich schon längst kennen. Was sie nicht wissen. Aber spüren.

Hey, ich bin der soundso und wer bist du? Irgendwie kommst du mir bekannt vor.
Ja, du mir auch, voll krass, ich weiß nur nicht, woher, haben wir uns schon mal irgendwo gesehen, wo bist du öfter, wo feierst du gerne?

Von Alkohl, Nachhaltigkeit und Kondomen

Ich möchte mich nicht dazu äußern und selbst wenn ich es täte, wäre meine Meinung eh hinfällig, weil meine Anwälte das benennen, was ich zu sagen brauche. Ihrer Meinung nach.

Es ist wichtig zu wissen, wo die eigene Person heutzutage in der Welt steht. Welches Ansehen man verfolgt und wie man dieses erreichen will. Ich möchte hier jedem, der ein Ziel anstrebt, dass weit weg erscheint und das selbst mit den besten Abschlüssen oder höchsten Noten nicht zu gewinnen gilt, sagen, dass er sich nicht unterbuttern lassen darf.

Sonnenseele / insta-vorschlag

Der Wind hat heute wohl sturmfrei. Er fegt die Blätter hin und her und weiß genau, dass er die Straße nicht aufräumen muss. Seine Eltern werden nicht mehr nach Hause kommen. Wer könnten seine Eltern sein?
Die bunten Blätter sind seine Spielkameraden. Sie lachen, wenn er sie durch die Lüfte schweben lässt, ach was heißt schweben, er wirbelt sie und pustet und schickt sie auf eine Achterbahnfahrt ohne Schienen.

Die Liste / insta-vorschlag

Wir möchten noch so viel zusammen erleben. Aber was sind die Momente, die wir haben.

Ich sehe in ihre Augen, als sie mir ihren Labello auf dem Mädchenklo reicht. Die Bakterien von 15 Jungs sind an diesem, so viele hat sie schon geküsst. Das weiß nur ich, und vielleicht noch Nathalie, aber ich bin die ältere Freundin, die sie hat. Also wir kennen uns länger, seit dem Kindergarten, nicht erst Grundschule.

Mittwochsfotos ohne Fotos - Teil 4

Meine Gefühle liegen in den Ecken meines Zimmers

Verstaubt

Mit der Kleidung meiner Gedanken

Zusammengeknüllt

Mitleid

Du tust mir leid, wenn du mich berühren musst, um dich zu spüren

Deine Hand an mir, erfriere an meinem kalten Körper

An meiner Eisseele

Du suchst Nähe an der falschen Stelle

Irgendwann im November

Gut, der November ist zu Ende. Aber sie hatte sich das doch geschworen. Sie wollte es wirklich.

Einfach raus, Weltreise ins Nirgendwo.

Er ertrinkt in seinen Worten. Seine Arme zwingen ihn, sich über Wasser zu halten, doch er möchte lieber untergehen. Sie bleibt. Er ist schuld.

big bang // big nothing

und irgendwann dachte sich die Welt so
Ich will entstehen
Ich will existieren
Ich will nun sein

Pusteblume

Ich puste dir die Sorgen aus dem Gesicht
Deine großen Augenpaare starren mich erwartungsvoll an
Deine kleine Hände suchen Halt im groben Sand

Wie der Regenbogen seine Farbe verliert - Teil 2

Normalerweise steht die Kleine, die nur noch im Kindergarten herumrennt, von ihrem Platz auf, geht durch das Büro in ihren Raum und schließt beide Türen. Dann sind die lauten Stimmen etwas gedämpfter. Trotzdem dringen sie in ihren Kopf; Wörter wie Nichtsnutz, Schlampe, Arschloch, von denen sie die Bedeutung nicht einmal kennt, brennen sich in ihren Kopf ein. Nachdem der große Knall verklungen ist, wartet die Kleine, die sich ihre Hände fest auf die Ohren drückt, auf zwei donnernde Schläge. Die Tür vom Arbeitszimmer sowie die Tür zum Wohnzimmer werden beide ohne Rücksicht auf die Schaniere und Schlösser zugeknallt.

Mittwochsfotos ohne Fotos - Teil 3

Lila/Rosa: Lila mag Rosa. Denn Rosa ist ein bisschen sanfter als Lila. Lila ist aufbrausend und energisch. Rosa ist ruhig und geduldig. Rosa ist ein guter Freund, Lila einer, über den man auch mal lästert, ohne, dass man es böse meint, aber es hat eben seine Ecken und Kanten. Und Macken.

Jammergeneration on and go

Nicht nur, dass unser Leben von so schrecklichen Dingen wie Zugverspätungen und Autobahnstaus geprägt ist, nein, jetzt kommen auch noch diese fiesen Grippeviren und diese langweiligen Überstunden hinzu. Wir sind wirklich arm dran.

Ich gehe mir ja selbst schon auf den Zeiger, wenn ich davon spreche, dass ich morgens um halb acht aus dem Bett muss, der Kaffee wie immer Jahre braucht, um durchzulaufen, die Dusche nur lauwarm ist und die Zahnpastatube nichts mehr hergibt.

Wie der Regenbogen seine Farbe verliert - Teil 1

Wenn ein Besucher in die Wohnung tritt, sieht er zuerst die vielen Familienfotos an der Wand. Lächelnd sitzt die Kleine, die ja schon so groß geworden ist, auf der Schaukel oder der Wippe. Nebendran steht der Papa und passt auf, dass sie nicht herunterfällt. Oder die Mama, die sie lachend von hinten in die Arme nimmt.

anders sein

Ich bin nicht rosarot, ich bin eher dunkelgraugrün. Verstecke meine Schießpulvergefühle hinter einem Blätterdach, bis der Finger an der Pistole doch zu nervös wird. Und die Bahn frei gibt, um mit Gummibärchen auf euch zu schießen.

blogger

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und dann auch noch
auf den
Punkt
kommen
bitte, Ideen

los geht's

ich-werde-dich-nie-wiedersehen-lächeln

Morgens, halb zehn in Deutschland und ich habe immer noch nicht verstanden, wieso diese Uhrzeit mich an eine Werbung erinnert. Wie kann mein Gehirn nur so manipulierbar sein.

Ein Fuß vor den anderen und ich gehe meinen Weg. Von meinem Gleis, durch den Bahnhof, zwischen den schwirrenden Personen mit wichtigen und gehetzten Gesichtern hindurch, auf die andere Seite, bei den Straßenbahnen, über die Ampel und fünf Minuten warten. Durchatmen.
Deine Kapuze ist halb über deinen Kopf, sie lehnt nur an ihm an. Vermutlich ist sie durch deinen Gang ein bisschen runtergerutscht, vermutlich willst du einfach nur cool sein.
Dein Blick allerdings.

brasil 2015 part one / pic

Mittwochsfotos

Brasilienmontag, irgendwo weit draußen

von wegen einsam

Einsame Seelen auf der Suche nach Zuneigung
Du kannst dir nicht aussuchen
ob du Zeit alleine
oder mit jemanden verbringen willst
Du kannst niemanden zwingen
aber auch niemanden wegstoßen
wenn dieser bei dir bleiben will

[____]

Dein Kopf ist leer und deine Gedanken auch.
Wie kann das sein, dass du selbst, wenn du leer bist, dich leer fühlst, trotzdem noch etwas in dir ist, du dir über etwas Gedanken machst, in diesem Fall über die Leere, obwohl da ja eigentlich nichts sein sollte.

Momentaufnahme unnötig

Auf dem Telefon, das zwar keine Wählscheibe besitzt, aber dafür sehr schwarz ist, also diese ich-bin-zwar-alt-aber-noch-funktionstüchtig-schwarz trägt, thront ein Sticker. Ach was, auf jedem Telefon, nicht nur das, welches neben mir steht und genauso in die Luft starrt wie ich. Daneben, ein großer Plastikglasschüsselverschnitt, in dem Scheren, Stifte und Marker ihren Platz finden. Reingesteckt als ergäben sie einen großen bunten Schreibartikelblumenstrauß von Karstadt. Heute für nur 24,99.

Liebe Vereinigte Staaten von Amerika

Ein hässlicher Teddy liegt am Boden
Von allen wird er betrogen
Das Haar weht im Winde
Danach verlässt er uns geschwinde (hoffentlich!)

Generation Z

Millennials. Das Wort ist mir unbekannt. Das hohe Wort der Politik und den politischen und unpolitischen Texten und Artikeln der Gegenwart.
Es erinnert mich ein bisschen an den „Millennium Falcon“, also nur vom Wortaufbau, aber der Inhalt kann ja nichts mit Krieg der Sterne in einem Spiegel-Artikel zu tun haben, das wäre ja vollkommen absurd.
Millennials gehören der Generation Y an. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich fühle mich eher weniger wie ein Buchstabe.

Plastiklächeln / pic

Mittwochsfotos 
mit Auszügen aus "Bin ich schön", verfasst 12.11.2019

Glasklare Flüssigkeit

"Ich betrinke mich jetzt, weil ich zu schwach bin, meinen Zustand zu ertragen."

Guter Plan, Reese Witherspoon, guter Plan. Ich bin dabei.

Im selben Moment rutscht die Chipstüte ein bisschen weiter und ich kann sie gerade noch so erreichen. Wie wohl mein Teppich aussehen würden, wenn er voller Krümeln wäre?

In meinem Nachttischschrank stehen kleine Flaschen Wodka, nur so zum Spaß. Daneben eine Packung Cookies und eine weitere Tüte Chips, aber gesalzen. Jetzt habe ich Lust auf Paprika.

Wörternährung

Meine Pausen sind Leerzeichen. Ich lasse es zu, dass Satzzeichen meine Stimmung beeinflussen. Hinter jedem Fragezeichen bleibt das Gefühl der Ahnungslosigkeit. Der faden Stille. Auf ein Ausrufezeichen folgt der Schreck des Schreis, der wie ein Schwall Wasserspritzer auf mein Gesicht schlägt. Ein Punkt ist Alltag. Mein Alltag in Punkten.

Don't do drugs, kids

Zu viel Alkohol ist nicht gut.
Zu viel Gras ist nicht gut.
Zu viel Schokolade ist nicht gut.
Zu viel Mut ist nicht gut.

clown

Lustig bewegen

Glas nicht fallen lassen

Rote Nase // Breites Grinsen // Grimasse

Lustig sein

Alles gut, wenn die Maske

Versteckt Gefühle

Das Dazwischen

Sei froh, hier zu sein. Wisse, was du arbeiten möchtest. Streng dich an dafür. Werd erwachsen.

Nein. Ich will nicht. Ich möchte anders sein. Besonders. Nicht dieses Leben leben. Eigenständig sein und doch dazu gehören. Ein Teil des Ganzen. Mein Teil des Ganzen. 

Heute den Tag genießen und lieber morgen nicht erzählen, nicht darüber reden, sondern heute leben. Nicht nachdenken. 

Lasst mich doch leben. In dem Moment und in meiner Art und Weise. Jetzt und gleich. 

Winterhauch / pic

Mittwochsfotos

mit Auszügen aus "Schneegeregnet", verfasst 03.11.2019

serienmörder

leise, mutig, ängstlich
kauernd, lauernd, normal 
das Ziel suchend
das Ziel findend
schwer atmend
ruhig atmend

Schuss

Die Autorin

Was auch immer der Leser plant, wie er denkt, dass er sich retten könnte, nein.
Der Leser ist eine starke Person, eigene Persönlichkeit, mutiger Charakter und vor allem zu allen Schandtaten bereit. Aber was soll er schon großartig machen, die Kontrolle hat er nicht.
Der Leser ist neugierig auf die Reise, auf die sie ihn mitnimmt. Sicherheitsgurte sind überbewertet und Helme gibt es nicht auf der Fahrt, denn der Leser muss sich selbst schützen können. Vor seinen eigenen Gedanken. Es ist 23:38 in der Nacht. Nur noch ein paar Augenblicke.

Asphaltgefühle - Teil 2

Es wird sich nichts ändern, zumindest nichts Gravierendes, jedenfalls nichts Weltbewegendes. Auch wenn das mein Wunsch ist, es soll sich alles umwandeln und dann als etwas Neues, Besseres in mein Leben treten. Mich überraschen. Tata. 

So langsam fangen meine Füße an wehzutun. Ich trage hohe Pumps, weiß Gott warum. Sie sind lila und zum Schnüren. Lila und Rot, Todeskombination. 

Reamonn nennt mich ein Supergirl. Ganz sicher nicht, wir hatten das schon, dass ich niemanden retten und keine lebenswichtige Aufgabe übernehme. Also halt’s Maul. Ich bin selbst eine Aufgabe, die es zu überleben gilt.

außer dich zu lieben

was bin ich für dich

was willst du von mir
was kann ich für dich tun
denn alles mach ich für dich

werde für dich fliegen

Asphaltgefühle - Teil 1

Ich sitze im Auto und lasse die Welt an mir vorbeiziehen. Ich fahre nicht einmal selbst. Ich bin antriebslos.

Die Bäume strecken mir die Zunge raus, während sie ihre Aufgabe erfüllen. Lebenswichtige Dinge unternehmen. Die Luft reinigen und so langsam anfangen, kahl zu werden. Herbstluft rauscht an dem blauen Lack und an den Fensterscheiben vorbei. 

Ich habe keine Aufgabe, keinen Grund, etwas zu tun. Ich kann die Luft nicht säubern und ich kann meine Beine nicht noch weicher rasieren. Meine Haut ist braun gebrannt vom letzten Italienurlaub, doch ich weiß, dass sie spätestens in vier Wochen wieder den bekannten Käseton annehmen wird. So ohne die langen Nächte und den leckeren Cocktails und überhaupt. Ohne die Entspannung gibt es wieder tiefe Falten auf und in meiner Stirn. Wie Krater.

Mittwochsfotos ohne Fotos - Teil 2

Die Wasserflasche steht neben mir und kleine Tropfen kämpfen sich ihren Weg am äußeren Rand entlang, bis sie auf dem Boden ins Ziel gelangen und sich zu einer Pfütze zusammentun.

Der silberne Ring an meinem Finger glänzt noch mehr als die anderen drei zusammen, er ist neu, unbenutzt, wie kann man einen Ring schon benutzen, als so, dass er benutzt aussieht, ich meine wohl eher, von Schweiß und Dreck verschont, und er glänzt.

liebe

Und doch eigentlich lieben wir nur die Personen, die wir uns vorstellen zu kennen.

In Wirklichkeit lieben wir nur die Personen, die wir meinen zu lieben. Und dann wundern wir uns, warum es nicht die wahre Liebe ist. Obwohl wir nicht einmal nach ihr gesucht haben. Und der Person die Chance gegeben haben, sich zu zeigen.

Fremde Stadt

Das Licht der Laterne strahlt auf die Pflastersteine. Ein Mann mit Hund an der Leine und Regenjacke geht vorbei. Die Tropfen fallen von dem Laternenkopf.

Es ist anders in dieser Stadt. Anders ist ein Wort, dass den Gefühlszustand sehr präzise beschreibt. Aber es drückt kaum etwas aus, wenn kein Gegensatz beschrieben wird.

Graue Wolken

Graue Wolken hängen als Blätterdach vor dem blauen Himmel. Der Schein trügt, ich weiß, dass er in Wahrheit strahlendblau ist. Es ist eigentlich ein schöner Tag. So irgendwie.
Ich bin mir nicht sicher, ob er mir zuhört. Ob er meine Gedanken verstehen kann, die ich versuche in Worte zu fassen, oder ob er einfach nur so nickt und nichts bei ihm ankommt. Ich erwarte auch keine wirkliche Reaktion nach meinem Satz.

Haben Sie den Brief geschrieben, von dem wir letztes Mal gesprochen haben?

Hallo Mama,

Hallo Frau, die mich das Licht der Welt erblicken ließ,

Hallo Fremde, die mich aus ihrem Uterus presste,

Hallo du,

meine Therapeutin meinte, ich solle dir schreiben. Keine Ahnung, zu was das gut sein soll. Ich kenne dich ja nicht einmal, wie soll ich mich mit dir da unterhalten – über einen Brief und wenn du eh nicht antworten kannst.

S3 nach Bad Soden

Meine Kopfhörer sind nicht in meiner Jackentasche. Keine Musik in den nächsten vierzig Minuten.

Du setzt dich mir nach der dritten Haltestelle, an der wir halten, halten oder pausieren wir die Fahrt?, vor mich. Wir sitzen beide am Fenster. Du setzt dich nicht schräg gegenüber, sondern mir gegenüber. Unsere Blicke treffen sich, ohne das wir etwas dafür können. Es sind unsere Plätze, dass heißt, du kannst etwas dafür, weil du dich dahinsetzt.

Mittwochsfotos ohne Fotos - Teil 1

Denke an die schönste Lichtung, die du mit deinen Eltern besuchen musstest. Damals, als du noch das getan hast, was sie gesagt haben, weil du nicht das machen konntest, was du willst, weil nun ja, du warst der jüngste Mensch in der Familie und hattest eben am wenigstens zu sagen.

Denke an den Geruch des Grases als du

ohnMACHT

Magenkurren // Schwindelgefühl

Trockener Mund // Ungesund

Leerer Blick, ungeschickt setze ich einen Fuß vor den anderen

Eine zitternde Hand hält sich am Geländer fest // Finger so taub wie mein Gehör

Zehen, die nichts mehr spüren // stecken in feinen Sandalen

Nur so können sie fliegen, um zu kriegen, was der Körper verlangt

Augenlider schwer // Fallen nieder

Auf die Knie // die Welt dreht sich // schief der Blick // und lang der Weg

Eine Hand liegt auf dem Parkett

Entschwindet leicht

Dunkelheit // Schwarz

wie die

Ich schaue auf meine Schuhe, sie sind schwarz und weiß, dreckig und abgetragen
Ich sehe viele Menschen, mit wichtigen Gesichtern, graue Anzüge, Singles und verliebte Paare
Und Paare
Hand in Hand, kuscheln, küssen
Werfen sich Blicke zu, die nur sie verstehen
Zwicken in meinem Bauch, Zusammenziehen in meinem Herz

Klinge

Deine Ratschläge schlagen an meine Ohren // Du sagst zu mir, das Schreiben hilft

Es wird helfen, sich alles von der Seele zu schreiben

Oder zu tippen // zu schreien // innerlich // Du hast keine Ahnung

Keine Therapie, kein offenes Ohr // Du sagst zu mir, dass mir das Reden hilft // Mit je mehr Menschen desto besser

Verdammt

Verdammt, ich sehe diese beschissenen Paare, in den Filmen, in den Serien, auf den Straßen, auf dem Pausenhof, in der Straßenbahn, an der Warteschlange, beim Bezahlen, beim Essen, beim Chillen, beim Atmen.

Und wo bist du?

Wo bist du?

Nicht da, verdammt, nicht an meiner Seite, sondern irgendwo an einem anderen Ort, der wichtiger zu sein scheint, als ich es jemals wäre. Für dich jedenfalls.

Stunde um Stunde

Lang suchte ich nach Engeln

Nicht gewusst, dass schon einer unter uns ist

Jetzt klafft wieder ein großes Loch

Ein schlimmer Verlust

Sommermorgen / pic

Mittwochsfotos

Der Moment, bevor die Sonne aufgeht und den Tag beginnen lässt, ist ziemlich besonders. Nicht Popcornchipsspeziell und auch nicht krassschönromantisch, und dennoch einzigartig. Obwohl es jeden Tag geschieht.

Unterdrückt in einer Luxusgesellschaft

Jacke aus, Bluse auf, BH aus, Brust raus, Baby ran. // Gierig immer mehr zu wollen ist das neue Fasten. Antrainiert, vollprogrammiert, nach dem warmen, weichen Gefühl zu suchten. Perfekt für die Industrie.

Ein Löffel für die Mami, ein Löffel für den Papi. // Und kein Löffel für mich. Wenn ihr beide etwas mampfen wollt, dann tut das, aber lasst mich aus dem Spiel. Ich bin ein Hungerautomat, der durch verschiedene Arten von Brei still gelegt werden kann. Ich möchte raus, mich bewegen, weglaufen. Die Löffelschlange wird nicht kürzer, sie hört erst auf, wenn das ganze Glas in meinen Bauch gehäuft wurde.

ehm

ehrlich gesagt

absolut keine Ahnung

Erstens

was ich mit mir anfangen soll

Zweitens

was ich mit diesem Leben machen soll

Drittens

was generell

was überhaupt

was jetzt

Drachentränen

Einhorn schreitet voran
Pegasus fliegt weg
Drache weint
Niemand weiß Bescheid

Ich bin dabei, mich zu verlieren

Ich bin dabei, mich zu verlieren.

An dich irgendwie. Und irgendwie tust du dafür gar nichts. Du lebst einfach so vor dich hin und ich beobachte dich dabei. Du siehst nicht in meine Richtung, aber über das Publikum.

Du siehst nicht

Deine Augen, so glasklarblau

Deine Lippen, gepflegt und voll
Du weiß gar nicht, an was ich denke

Herbsttränen / pic

Mittwochsfotos

mit Auszügen aus "Herbstwelt", verfasst Dezember 2018

Rettungsartundweise

1.

Eine To-Do-Liste. Neun Aufgaben.

Sie zu benennen wäre unnötig, denn ich werde sie heute sowieso nicht alle erledigen. Besser eine als gar keine bearbeiten. Wie ein Mantra sage ich mir das vor.

Trotzdem stehen da so viele Punkte auf der Liste, die ich alle zur selben Zeit erfüllen möchte. Können sollte. Muss.

Ich werde nie zufrieden sein, mit dem, was ich heute und an jedem anderen Tag erreiche. Aber es ist immer noch besser, etwas als gar nichts zu tun. Wie ein Mantra sage ich mir das vor.

2.

Setze dir kleine Ziele und freue dich über jede Aufgabe, die du abhaken kannst, sagst du.

Und: Mute dir nicht zu viel zu, kenne deine Grenzen.

Oder: Ich kenne das Gefühl. Ich verstehe dich.

Nein, erwidere ich.

Gemischte Gefühle

Zuneigung ist ein schwächeres Gefühl als Liebe. Wenn ich jemanden mag, dann kann daraus dieses Zwischengefühl entstehen.
Dieses Ichmagdichmehralsandereaberbinmirnichtsicherwie.
Keine Zuneigung mehr, Liebe garantiert noch nicht, sondern eher

von achtzehn zu neunzehn

Aufwachen mit Kater. Vom Alkohol, aufräumen und in die Schule gehen.

Lernen. Weihnachten. Sich verrückt machen. Lernen. Klausuren. Lernen. Aufregung. Freunde sehen, um zu lernen. Leben auf dem Dachboden, vom Bett an den Schreibtisch und wieder schlafen. Schule. Abitur. Lernen. Kafka. Scott und Tom Riddle, orange is the new black, addiert Intelligenz und Dummheit, bekommt null. Goethe und Taugenichts, bin ich ein Nichtsnutz,

good night

Die düstere Novembernacht war kalt. Der Bürgersteig und die Straße waren nass, da es den ganzen Tag geregnet hatte. Sie konnte sich glücklich schätzen, dass die Tropfen jetzt nachließen.

Sie aber sehnte sich nach langen Spaziergängen im Sommer oder nachts auf dem Balkon zu sitzen, ohne zu frösteln. Nun sah das jedoch anders aus.

Ihr rotes Abendkleid war zwar bodenlang, hielt die Kälte aber nicht

3am thoughts in pieces

2:59

Ich hab‘s geschafft, oh dear. Nein, wirklich, I did it. Ich liege in meinem Bett. Ich dachte this moment würde nie happen.

3:01

Sprich Deutsch, verdammt, wir leben hier in Darmstadt, Hessen, Deutschland.

Aber englische Worte hören sich einfach so weiterentwickelt, weltoffen an. Besser halt. Punkt. Plus, ich besuche seit Regelzeitjahren eine Sprachenschule, also darf ich das.

Aber hey, in reality muss ich mich jetzt überhaupt nicht rechtfertigen. Nicht vor mir. Alle Menschen, denen ich diese Rechtfertigungen an den Kopf werfen könnte, sind in this moment nicht da. Also muss ich nicht. Jetzt mal nicht.

3:04

In letzter Zeit ist mir ziemlich alles egal. Ziemlich vieles.

Begegnung

Ungewollt, ungebremst, unbedacht rast er in sie hinein

Verschüttet sein Getränk auf ihrem Oberteil

Realisiert erst zu spät, viel zu spät

Dass er sie gefunden hat

#hallowelt

ich bin hier, um dir zu erzählen. Zu berichten, zu dokumentieren,  zu schreiben und lesen.
Du bist Einzahl, obwohl du Plural verkörperst. Aber das ist mir im Moment egal. Also hallo ihr alle.
Da draußen. Auf der anderen Seite des Bildschirms.