Donnerstag, 14. November 2019

Generation Z

Millennials. Das Wort ist mir unbekannt. Das hohe Wort der Politik und den politischen und unpolitischen Texten und Artikeln der Gegenwart.
Es erinnert mich ein bisschen an den „Millennium Falcon“, also nur vom Wortaufbau, aber der Inhalt kann ja nichts mit Krieg der Sterne in einem Spiegel-Artikel zu tun haben, das wäre ja vollkommen absurd.
Millennials gehören der Generation Y an. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich fühle mich eher weniger wie ein Buchstabe.
Ich bin entweder der Blatthintergrund zwischen den Zeilen. Oder ein Zeilensprung, aber viel mehr vermutlich ein Roman, eine endlose Anreihung an Sätzen, die am Ende etwas Wunderschönes ergeben, und zwar ein Happy End. Aber ein einziges Wort? Na danke.
Die Generation Z, meine Generation, von außen von irgendjemanden so bestimmt, hat anscheinend ein Ziel ganz oben auf der Agenda: Die Welt zu verbessern. Dafür gehen wir auf die Straße, werden vielleicht DIE neue Protestgeneration mit der lieben Greta als Mockingbird, wir brechen gezielt die Regeln, um uns Gehör zu verschaffen, wir wollen in die Politik und mitreden, mitgestalten, mitmachen. Und wenn wir das nicht bekommen, stampfen wir nicht mit dem Fuß auf und weinen, sondern legen uns auf den Boden und spielen Tote. Für die Umwelt. Für unseren Planeten. Für alle.
Gleichzeitig soll unser Reifungsprozess deutlich in den Keller gegangen sein, als noch bei der Vorgängergeneration, das Y. Noch ein Buchstabe. Als ob Wissenschaftler sich für einzelne Gruppen keinen eigenen Namen ausdenken können, sondern jetzt schon auf Buchstaben zurückgreifen müssen. Versuchsobjekt 3KJ730YYYYYY heißt dann ein Mensch, der zwischen den frühen 1980ern und späten 1990ern geboren wurde. Danke Wikipedia, die beste Quelle überhaupt für Schüler und die, die so tun, als wären sie keine mehr. 
Aber zurück zu uns. Wir heute sind anscheinend mangelhaft in unserer Ausbildung, wollen Privates und Berufliches strikt trennen und brauchen klare Regeln im Berufsalltag. Acht Uhr anfangen, siebzehn Uhr aufhören. Punkt. Arbeit alleine, Freunde alleine, Familie alleine, Sex alleine. Komisch. Dabei dachte ich immer, die Handygeneration muss doch alles in ihrem Leben teilen. Wie zum Beispiel, dass wir nur etwas kaufen, wenn vorher unsere Freunde ihre Beratung abgegeben haben. Da fragen Sie sich jetzt völlig zurecht, wie kann die Generation Z Freunde haben, wenn nicht aus dem sozialen Umfeld der Arbeit her und wenn sie außerhalb dessen eh nur aufs Smartphone starrt und in der Bahn keinen Smalltalk anfängt? Genau, logische Konsequenz ist, einfach nichts mehr zu kaufen. Und so geht der Markt den Bach runter.
Over and out.



verfasst 01.11.2019

xxx

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