Meine Pausen sind Leerzeichen. Ich lasse es zu, dass
Satzzeichen meine Stimmung beeinflussen. Hinter jedem Fragezeichen bleibt das
Gefühl der Ahnungslosigkeit. Der faden Stille. Auf ein Ausrufezeichen folgt der
Schreck des Schreis, der wie ein Schwall Wasserspritzer auf mein Gesicht
schlägt. Ein Punkt ist Alltag. Mein Alltag in Punkten.
Drei Mal gehe ich hin und her. Der Tag ist besonders und
doch so normal. Ich bin heute Morgen aufgestanden, habe mir Kaffee gekocht und
bin zur Uni gefahren. Ohne Frühstück, so früh um zehn Uhr, kann mein Magen noch
nichts vertragen.
Meine Mitstreiter sind noch nicht da, was mir eigentlich
gefällt. Ich habe nichts gegen sie, aber sie müssen immer über ihren Tag
jammern. Selbst während der Vorlesung haben sie Besseres zu tun, als dem
Vorlesenden zuzuhören. Sie haben so viel zu erleben, dass sie zu viel darüber
berichten müssen, weil Sätze sprechen, das Einzige ist, was sie am Leben
erhält. Ohne jeweils dem Gegenüber zuzuhören. Und dabei sowieso nichts
aussagen.
Ich bleibe meistens stumm. Ich behalte meine Sätze bis zu
einem Zeitpunkt bei mir.
verfasst 17.10.2019
xxx
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