Samstag, 14. Dezember 2019

zwei mensch

Sie schreit in meine Ohren
legt Hände um meine Kehle
nimmt die Perlenkette von meinen Schultern
Lässt mich frei
es tut weh, Mensch zu sein

es sind nur kleine Schnitte
nichts ernstes, genau wie ich
fehlerhaft, fehlgeschlagen
Bestrafung muss sein

Schmerz spürend, um etwas zu spüren
anstatt Schmerz zu spüren
Gefühl regelt Verstand
bleib bei mir
lege Hände um meinen Mund

das Messer schneidet weiches Fleisch
Schmerz, es tut weh, Mensch zu sein
Blut tropft auf Papier

ich kann nicht schreien
Sie lacht, ich weine
Tropfen auf dem Boden
Atem suchend, findend
Taschentuch, Pflaster

abwischen, alles weg, in Schublade
Hände von Hals, Ärmel über sie
versteckt, weggesperrt
nur nicht erkannt werden

ich sehe mein Gesicht
Blicke doch nur in Ihrs
Sie umarmt mich, wischt Tränen ab
setzt sich auf mein Bett und wartet
bis Menschsein wieder zu viel wird



verfasst 19.11.2019

xxx, karina

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