Montag, 28. Oktober 2019

Fremde Stadt

Das Licht der Laterne strahlt auf die Pflastersteine. Ein Mann mit Hund an der Leine und Regenjacke geht vorbei. Die Tropfen fallen von dem Laternenkopf.

Es ist anders in dieser Stadt. Anders ist ein Wort, dass den Gefühlszustand sehr präzise beschreibt. Aber es drückt kaum etwas aus, wenn kein Gegensatz beschrieben wird.

Zu was ist diese Stadt anders? Zu einem Dorf? Oder einer anderen Stadt? Dem Land? Der Wiese? Der Innenstadt?

Gleichzeitig zeichnet die Laterne die fallenden Tropfen auf. In ihrem Bereich des Lichts sind sie zu sehen, danach verschwinden sie in tiefer Dunkelheit. Der Regen ist schräg.

Diese Fremde, von der jemand nicht denkt, dass er sie mal erfahren wird. Es ist nichts Bekanntes hier. In dieser anderen Stadt. Neue Menschen, neue Gebäude, neue Sprache, neue Kulturen, neues Essen. Die Sprache zu verstehen bedeutet nicht gleich Menschenkenntnis. Und Fettnäpfchen sind nicht nur vorprogrammiert, sondern vorgeschrieben.

Aber es wird bestimmt eine Zeit kommen, in der das Fremde auch nur wieder eins der gewohnten Dinge ist. Entweder das oder das Fremde wird sogar zu etwas Gewohntem. Dann wird die Dunkelheit von einer Laterne erhellt und der Tropfen in einem Meer aus Anderen wird seinen Platz finden. Vielleicht ist der Aufschlag auf dem Boden hart, aber danach ist er Teil dieser Stadt.



verfasst 15.10.2019

xxx

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