Freitag, 23. September 2022

Die Farben der Panik

Wann ist es still? Warum sehne ich mich nach Stille? Warum verabscheue ich sie, wenn sie da ist?

In meinem Kopf ist es ruhig. Kein Gedanke, der mich stört, keine Stimme, die mich aufhält, kein Geräusch, das mich irritiert. 

Mein Herz brennt. Mein Körper zittert. Mein Kopf bleibt leer.

Warum ist es still, während ich mich in vollkommener Lautstärke gegen alles wehre, was gerade passiert? Ich kämpfe ohne Schreie. Ich schreie ohne Laute. Ich schaue ohne zu sehen. Ich bleibe und möchte rennen.

Meine Hände verkrampfen und verhaken sich ineinander. Sie halten das letzte Stück Hoffnung zwischen sich. Hoffnung im Außen, Verzweiflung im Innen. 

Wer hat Lust auf ein kleines Spiel? Wer hält am längsten durch, wer hält den Schmerz am längsten aus? Wer ist stark und wer geht unter? Untergehen wäre mir lieber. Weggehen, ausgehen, vergehen, verrotten. Verenden. Wann ist das beendet? Das?

Das Leben. Die Liebe. Die Sehnsucht. Der Schmerz. Die Lust. Der Wahnsinn. 

Meine Augen bleiben starr. Eine Träne rollt über meine Wange, unbewusst und unerfahren. Ich liege da und denke nicht. Fühle nur. Zu viel. 



verfasst 02.09.2022

xxx, karina


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