Donnerstag, 17. September 2020

Von dem Lügen des Immers (siempre)

Bisschen übertrieben, dich zu lieben.

Juli singt in meine Ohren, während ich durch den Park gehe. Vögel zwitschern, aber ich höre sie nicht. Ich rieche nur den Duft von Blumen. Mit einer gräulichen Nuance von dir.

Ich stehe unter der Dusche und das Wasser verbrennt meine Haut. Ich drehe den Regler weiter nach heiß. Ich muss Wärme spüren.

Regen und Meer. Fließen ineinander. Keine Trennung mehr möglich.

Liebe macht dumm. Auf ihre Art. Und ich bin nicht einsam. Zumindest dachte ich das.

Deine Lippen sind stumm. Und meine aufgerissen, aufgebissen vor Nervosität. Küss mich endlich.

Trotzdem. Ich bin niemand, der einfach so mal bei dir bleibt. Ich bin niemand, der gerne Cornflakes zum Frühstück isst. Ich bin niemand, der für den Kaffee bei dir übernachtet. Ich bin niemand, der sich etwas sagen lässt. Ich bin niemand, der oft laut ist. Ich bin niemand, der seine Meinung nicht sagen kann. Ich bin niemand, der etwas dagegen hätte. Hat. Also gegen uns. Nein. Uns ist zu viel gesagt. Ich bin niemand, der etwas gegen dich und mich hätte. Hat.

Aber ich zeige es nicht.

Wer bin ich?

Ich bin niemand, der

Ich bin niemand.

Also lass mich einfach gehen. Ist vielleicht. Ganz sicher. Besser.

Es ist ein bisschen übertrieben, mich in dich zu verlieben. Aber es geht nicht. Ich komm nicht drum rum. Ich tänzle zwischen meinen Gefühlen hin und her, mache Sprünge über Mental Breakdowns und fliehe vor dem Morgen. Ich liege wach in deiner Decke und starre an die Decke. Du neben mir. Am Schlafen. Friedlich lächelnd liegst du, dein Gesicht mir zugewandt und bist doch so weit weg. Einsam neben dir. Du machst mich in stillen Momenten traurig.

Ich springe in den Fluss und du mir hinterher. Hast du keine eigene Meinung?

Wassersplitter reißen an meiner Haut und greifen nach der Wärme, die ich mir von dem Duschwasser verspreche. Ich bestehe nur noch aus Flüssigkeit. Keinerlei Haut und Knochen. Das Brot in meiner Dose ist verschimmelt, ich schmeiß alles weg.

Deine Fotos gleich mit.

Die Tropfen umschließen mich, umarmen das Kind in mir. Du lachst und spritzt mir Wasser ins Gesicht. Du tust mir damit weh. Ich schwimme weg.

Ich bin niemand, der lange bleibt. Bei niemanden.

Wer bist du?

 

 

verfasst 01.09.2020

xxx, karina

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