Sonntag, 16. Februar 2020

kurzzeitig weg

Wenn der Sturm vor meinem Fenster wütet, führen Gedanken Krieg. Mein Kopf ist ihr Schauplatz, das Schlachtfeld der neuen Zeit.
Flaggen und Bäume wiegen sich im Wind, meine Hand reibt über meine Augen. Sie jucken durch die Tränenflüssigkeit.

"Ich oute mich als Romantiker."

Meine Aussage schlägt an mein Trommelfell, ohne das meine Gedanken die Gelegenheit hatten, den Kopf darüber nachdenken zu lassen. Die Natur außerhalb meines Wohngebiets macht, was sie will und hat Einfluss auf meine Gefühle. Ich verstecke mich, doch sie findet mich.

Wir nennen Gras Gras und Koks Gras ohne zu verstehen, was es heißt, so benannt zu werden. Sabine ist der Sturm und Manfred ein Mensch? Oder ein Mops? Ich bin ein Wesen, eingesperrt von der eigenen Dummheit.
Und dann schauen auch noch ihre Augen mich an, von der anderen Straßenecke, ich brauche unbedingt Gardinen.
Eine kleine Pause, nur ein paar Sekunden von dem Gedankensturm in meinem Kopf, von dem Zwang, endlich weg zu sein. Kurzzeitig weg zu sein, bevor ich ganz weg bin.



verfasst 31.08.2019

xxx, karina

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