Sonntag, 5. Juni 2022

kopfschutz

Meine Haare sind nass

Vom Regen über mir

Die Gewitterwolke, die über mir

Hängt ist zu groß

Um sie mit einem Stoß

Einfach bei Seite zu schieben

 

Schnell geh ich in meinem ganz eigenen Takt

Auch wenn ich keinen Beat, keinen Kopfhörer im Ohr hab

Weiß ich doch wie meine Gefühle sich verändern

Erst Wut, dann Angst, dann beides und dann wieder nichts

Erst denk ich an mich und dann an dich

Und meine Haare sind nass

Vielleicht auch vom Abtauchen

Unter Wasser, ja da sieht man mich nicht so leicht

Außer du, du packst mich hoch an die Oberfläche und

Zeigst mir deine Welt, machst mit mir, was dir gefällt

Ob ich will oder nicht ist dir nicht wichtig genug

Um mich zu fragen

 

Zu spät um umzukehren

So sollst, kannst, darfst du mir nichts mehr erklären

Sonst kommen nur noch mehr Lügen dazu

Und so weit will ich nicht gehen

Sonst tust du mir nur noch mehr weh

Ich will einfach nicht mehr mit dir

 

Und meine Haare sind immer noch nass

Nass von oben, von meinen eigenen Tränen

Ich weine vor Wut, vor Angst, vor beidem und keinem

Ich weiß nichts mehr, du hast mir den Kopf verdreht

So dass ich die Welt verkehrt seh, nicht mehr weiß wo ich bin

Und wo ich steh und wohin ich geh, gehen will, gehen wollte

 

Und jetzt warte ich auf das „Cut“

auf „Szene im Kasten“, kannst jetzt nach Haus, Tee trinken und Schokolade futtern

und so warte ich, doch es kommt nichts

also steh ich da im Regen

begossen von meinen Tränen

habe keine Ahnung wo ich bin

und habe Wut und Angst, beides zugleich und doch nichts von denen

 

Ich fühle nichts und ich weiß nichts

Außer, dass meine Haare nass sind




verfasst irgendwann 2016


xxx, karina

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