Freitag, 17. April 2020

Be funny, Bunny

Be funny, Bunny.


Wir versuchen, in einer Welt unseren Platz zu finden, zu der wir nicht mehr gehören. 
Wir präsentieren uns in einer Weise, die jeden um uns herum anwidern muss, nur nicht uns, oder dich, oder mich, aber eigentlich doch jeden. Wenn wir uns so ernähren, wie wir es für am besten halten, Jod gut, Porteinhaltig, Kalzium nicht vergessen und dann noch vegan, für was halten wir uns dann. Wir betrinken uns, um unsere eigene Lächerlichkeit zu verdeutlichen, um sie gleichzeitg nicht erkennen zu müssen. Wir leben, wenn wir kotzend über der Kloschüssel in der Bar neben dem Kiosk liegen und eine fremde Person uns den Mund mit Klopapier abwischt.
Am nächsten Tag sagen wir, dass ein Raum ohne Bücher wie ein Körper ohne Seele ist, weil es sich klug anhört und wir gebildet sein müssen, nicht schulmäßig, aber in der Hierarchie, Hierarchie ist das Bindeglied zwischen Erfolg und Karriere. 
Das Leben zieht an uns vorbei, während wir keine Ahnung haben, was Leben bedeutet, was wir wollen und uns Aufgaben, wie Arbeit und Hobbys und Kochen und Ficken geben, einfach etwas zu tun zu haben, denn was sollen wir denn sonst den lieben langen Tag, das liebe lange Leben machen, immer nur kotzen?  
Und täglich grüsst die Gegenwart, während wir eifrig dabei sind, andere Pläne zu schmieden, die aus der Vergangenheit entstanden und die Zukunft zerstören werden. 
Wir wecken uns, wenn wir wach sind und schreien uns an, teilen Menschen ein, in Schichten, in Stadtteile und Wohnblöcke, in Kategorien, in Rassen.
Wir erfreuen uns an dem Lustigen, der Show, dem Internet, wir lachen und schütten doch nur  Endorphine aus, die den Schmerz in unserem Körper für den Bruchteil einer halben Sekunde lindern sollen. Seelisch, körperlich, der Versuch gut und gleichzeitig rebellisch zu sein.
Wir flüchten uns in die Fantasie, in die Traumwelt, wir schlafen, wenn die Realität uns einholt und wir ihr mit offenen, müden, toten Augen entgegenstarren und nichts an ihr ändern, uns sind die Hände gebunden, wir bauen Häuser und waschen unsere Hände danach in Unschuld. 
Zu viel? 
Zu wenig? 
Wir brauchen mehr, mehr, immer mehr, Einkaufswägen voll und Geldbeutel leer. Konsum in Verbindung mit Missbrauch, zu kaufen, neben der Dosenravioli. 
Wir leben in einer unperfekten Welt, atmen ein und aus und machen nichts und alles, sind im Stress, Burnout, ausgebrannt, aber nicht verbrannt, nur ein bisschen angebrannt, knusprig braun. Der perfekte Mensch. 
Be funny, Bunny. 
Sagt sie zu mir, zieht sich ihre Dessous an und steigt auf die Bühne.
verfasst April 2020 
xxx, karina

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